Bericht Trainingslager 2004 von Christoph Pie



Trainingslager Pfingsten 2004 vom 28.05.04 bis 31.05.04 in Breskens / Holland


Freitag 28.05.04
Das letzte Auto (die bereits aus dem letzten Jahr bekannte und beliebte Käse-Sardinendose) startete gegen 13:30 Uhr in Bad Honnef. In sardinendosengerechter Gemütlichkeit entstand auf der Rückbank die gute alte Quetsch-Heike, vormals berühmt-berüchtigt nur als „Quatsch-Heike“.

Nach einem kurzen Schlenker über die Kanzlei eines (bald) weltbekannten Staranwaltes, der aus Bescheidenheit ungenannt bleiben möchte und blöderweise seine Turnschuhe in besagter Kanzlei geparkt hatte, ging es auf die Autobahn und ab gen Holland. 350 km und 4,5 Stunden später (Stau sei Dank!) erreichte man dann Breskens und fand nach kurzer Suche unseren Park.

Niemand weiß, wie dann Turnschuhe in die Dachrinne kamen, aber es blieb auch nicht viel Zeit, dies zu klären, denn das erste Training am Strand stand an.

Und da war es wieder: Das Meer, der Strand und das geniale Gefühl, unmittelbar am Meer zu trainieren -- einfach klasse.

Nach dem Training kurz geduscht und dann den Grill angeworfen -- so muss das sein, so kennen wir das und so geschah´ es auch diesmal. Zum Glück hatte Dieter uns eine bereits halb leere Kiste Bier im nahegelegenen Supermarkt erstanden, so dass wir keinerlei Not leiden mussten.



Geheimnisvolle Waschungen im Prinzen-Bungalow beflügelten noch kurz die Fantasie der letzten Griller, bevor gegen Mitternacht sich dann ganz Honnef in die Bungalows und die Betten verteilte.

Ganz Honnef? Nein! Zwei ruchlose Karatekas hörten nicht auf, dem Schlaf Widerstand zu leisten. Und die Nacht war hart für den einen Karate-Bungalow, in dem noch Licht brannte und in dem „heiße“ Spiele stattfanden.

Die beiden Ruchlosen -- nennen wir sie Don Juan Carlos de la Costa Blanca (kurz: Bimbo) und Ulf -- fanden keinen Einlass zu diesen Spielen. Als gnadenlose Fassadenkletterer hatten sie jedoch keinerlei Schwierigkeiten, mit nur einem Absturz ein offenstehendes Fenster im ersten Stock zu entern und sich so, weitgehend unverletzt und unbemerkt, in den arglosen Bungalow einzuschleichen. Leider kann jetzt nicht mehr aufgeklärt werden, wie und warum dann Spiele statt Brot in den Kühlschrank kamen, ob der Kampfhund aus der Nachbarschaft satt geworden ist und warum Ulf bei offener Terrassentür in feindlichem Gebiet auf dem Sofa nächtigen musste. Breiten wir den Mantel des Schweigens darüber und betrachten den nächsten Tag.

Samstag 29.05.04

Für den Park wahrscheinlich eher ein ungewöhnlicher Anblick: 20 verschlafene Gestalten in weißen Anzügen mit bunten Gürteln -- es gab sogar einen roten Kyu -- versammeln sich in aller Frühe vor den Bungalows und dehnen und strecken sich unter Ächzen und Stöhnen, um dann in Zweierreihen abzujoggen an den Strand.

Hier wälzen sie sich dann eine Weile im Sand herum, bevor sie grob karateähnliche Bewegungen vollführen. Na ja.

Nach den beiden morgendlichen Trainingseinheiten am Strand kam es am Nachmittag zu einem Spiel ohne Grenzen: Wasserbomben, Sackhüpfen, Kata mit Taucherflossen und der finale Kampf um die Burg des Shogun endeten -- wie sollte es anders sein -- im kontrollierten Chaos. Trocken war am Ende wohl nur noch Karlfried, aber das auch nur, weil er die Kamera und damit eine gute Ausrede hatte.

Außerdem wurde in die Nordsee eingetaucht, aber aufgrund der Quallen und der doch sehr niedrigen Wassertemperatur von nur 5 cm war dieses Vergnügen und auch etwas anderes sehr kurz.

Abends gab es dann noch einmal Training und jedenfalls für den Erzähler, der in der letzten Nacht erholsame 30 Minuten Schlaf auf der bequemen Couch in feindlichem Gebiete gefunden hatte, kam der Schlaf.

Sonntag, 30.05.04

Die beiden morgendlichen Trainingseinheiten fanden, wie sich das gehört, am Strand statt -- standesgemäß im Regen. Zum Glück gab es nämlich keine Halle zu mieten (zu dieser Zeit) und althergebrachte Karatekas erinnerten daran, dass alles, was nicht tötet, hart macht. So angespornt stürzten sich denn auch die letzten Zweifler mutig in den Regen und an den Strand. Dort frischte es mehr und mehr auf, doch der Verein tummelte sich im Sand wie immer.

Während nachmittags einige der jüngeren Teilnehmer im Schwimmbad feststellen konnten, dass sie nicht die einzigen waren, die bei diesem Wetter dort drinnen schwimmen wollten, absolvierten Doro, Tobias und Holger sehr erfolgreich ihre anstehenden Gürtelprüfungen zum 4. Kyu -- herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle.

Nach der letzten Trainingseinheit startete ein beispielloser Spieleabend.

Es begann recht harmlos im Bungalow von Doro, Holger und Christoph mit einem Dreier Grolsch-Memory (Insider: Oh, oh oh, oh), wurde dann verschärft durch spielwütige Jugendliche mit Quibble sowie Tabu und endete irgendwann im Jugendbungalow mit Zetteln auf der Stirn.



Zwischendurch gab es noch einige unschöne Szenen mit Achim und der Dose, die jedoch leider aus Zensurgründen nicht im Internet erscheinen dürfen. Allerdings haben Nicole und Ulli das alles (und noch viel mehr) im Digitalbild festgehalten, so dass für alle Ewigkeit nachvollzogen werden kann, wie es so kam, wie es gekommen ist -- und es kam fürchterlich. Wahrscheinlich werden sich die Bilder sowieso nicht geheim halten lassen.

Montag, 31.05.04

Nach dem letzten Training -- zum Glück wieder mit Sonne am Strand -- hieß es packen und Abschied nehmen. Auf der Rückfahrt entstand ein traumhaftes Bild von Kai mit dem Titel „Tai Sabba ki“, was auf Deutsch ungefähr bedeutet: „Kai sabbert -- ihhh!“ und Leonie offenbarte in folgendem Gesprächsfetzen mit Kai eine erstaunlich über(?)emanzipierte Auffassung der zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Geschlechtern (bevor Kai und Leonie Kopf an Kopf einschnarchten -- vgl. Foto):

L.: „Was ist eigentlich die Spinnenfrau (Anmerkung der Redaktion: Der Begriff tauchte am Spieleabend auf)?“

K.: „ Eine weibliche Spinne.“

Pause

K.: „Warum fressen eigentlich die Spinnenfrauen die Männer nach dem Sex auf?“

L.: „Machen die ja nicht immer -- nur wenn die Männchen dann nicht schnell genug abhauen!“

Ah ja.

Zum Abschluss dürfen natürlich Danksagungen, Lob und eine Einladung nicht fehlen:

Dank unserer Lisa für die Orga im Vorfeld und dem Dieter für das Trainingsprogramm, dem Karlfried für die unermüdliche Fotografentätigkeit bei jeder (un)passenden Gelegenheit und mir selbst für diese Zeilen, die das Trainingslager für die Mit- und die Nachwelt online bringen.

Ein ganz fettes Lob unseren Jugendlichen, die sich in Punkto Zuverlässigkeit, Trainingseifer und Disziplin einfach hervorragend benommen und sich als echte Bereicherung für unseren Sport erwiesen haben.

Eine Einladung an alle, nächstes Jahr Pfingsten mitzufahren. Also: Bilder angucken!

Außerdem eine Anmerkung: Ich war nicht allgegenwärtig, d. h. wenn etwas fehlt, bitte einfach per email an info@RA-Pie.de schicken und ich sorge nach vorheriger Zensur -- is klar -- vielleicht dafür, dass meine Darstellung ergänzt oder berichtigt wird.

Bis bald in diesem virtuellen Theater oder live, 3D und in Farbe bei uns im Dojo

Christoph